Unterfrankenreise ohne Erfolg: 3:6 Niederlage gegen TG Schweinfurt

Johannes Gschwendtner 17.05.2012

Im dritten Saisonspiel unterlagen die Rot-Weiß Herren bei der TG Schweinfurt mit 3:6. Nach den Einzeln lagen die Chamer mit 2:4 im Rückstand. Die Einzelpunkte holten mit einer überzeugenden Leistung Radovan Kuchynka und Manuell Bellutti aus Österreich. Miroslav Stengl verpasste knapp den Ausgleich zum 3:3. Johannes Gschwendtner unterlag nach hartem Kampf in zwei Sätzen.

Die Rot-Weiß Herren reisten am Vatertag ersatzgeschwächt zum schweren Auswärtsspiel bei TG Schweinfurt. Kapitän Radovan Kuchynka musste auf den hinteren Positionen auf Andreas Freundl, Lukas Böhm und verletzungsbedingt auf Markus Weichselmann verzichten. Auch Routinier Petr Bufka stand krankheitsbedingt nicht zur Verfügung. Dafür war der sympathische Österreicher Manuel Bellutti mit an Bord. Auf Position sechs kam Adrian Paul aus der zweiten Mannschaft zu seinem ersten Landesliga-Einsatz.

Auf Position zwei sorgte wieder einmal Radovan Kuchynka für den ersten Chamer Punkt. Radek traf auf einen spielstarken Johannes Lipsius, der den Chamer auch gleich mit einer 3:1 Führung im ersten Satz überraschte. Doch Radek konterte in souveräner Manier zurück und setzte seinen um 11 Jahre jüngeren Kontrahenten mehr und mehr mit seinem Power-Tennis unter Druck und siegte letztlich verdient mit 6:4 und 6:2. Eine überragendes Match spielte der 20-jährige Österreicher Manuel Bellutti auf Position vier gegen Timo Grübel. Selbst durch gelegentliche Provokationen und verbale Entgleisungen seines Gegners ließ sich Manuel nicht aus der Ruhe bringen, spielte druckvoll von der Grundlinie aus, überzeugte mit geschickten Netzattacken und souveränen Aufschlagspielen. In einer absolut sehenswerten, teilweise hochklassigen Partie siegte Manuell deutlich mit 6:3 und 6:3. Zu seinem ersten Landesliga-Einsatz kam Adrian Paul. Aufgrund einer erst kürzlich ausgestandenen Grippeerkrankung hat Adrian leider noch einen großen Trainingsrückstand und auch seine konditionelle Verfassung, normalerweise eine große Stärke des Weidingers, ist noch nicht optimal. So spielte Adrian zwar durchaus überzeugend mit, konnte aber die entscheidenden Punkte nicht für sich verbuchen und unterlag gegen Walter Süß klar in zwei Sätzen. Nach der ersten Runde lagen die Bayerwaldler damit erwartungsgemäß mit 2:1 in Front.

In der zweiten Runde hatte Sebastian Drexler bei seinem Comeback für die Chamer an Position drei gegen Dominik Wagenhäuser keine reelle Siegchance. Sebastian laboriert immer noch an einer hartnäckigen Handgelenksverletzung und kann seine beidhändige Rückhand nur als Slice spielen. Zudem hat Sebastian durch die Verletzung einen großen Trainingsrückstand, so dass die klare Zwei-Satz-Niederlage erwartet worden ist. Mehr Hoffnung setzen die Rot-Weißen auf Johannes Gschwendtner, der an Position fünf auf den erst 15 Jahre alten Fabian Knüttel traf. Die beiden lieferten sich ein sehenswertes Match, das von langen Grundlinienrallys geprägt war. Knüttel, die Nummer drei seines Jahrgangs in Bayern, ging zwar schnell mit 4:1 in Führung, doch „Hansen“ hielt mit wuchtigen Grundlinienschlägen und gefühlvollen Stopps dagegen und glich zum 4:4 aus. Bei anschließendem eigenem Aufschlag wehrte Hansen nervenstark zwei Breakbälle ab und hatte selbst mehrere Spielbälle. Doch Hansen gab dieses Spiel zum 4:5 doch noch ab und verlor Satz eins letztlich mit 4:6. In Satz zwei das gleiche Bild: eine Paarung absolut auf Augenhöhe, doch der Chamer hatte in den entscheidenden Momenten allzu oft das Nachsehen: 2:6.

Damit lagen nun die Hoffnungen der Rot-Weißen auf Miroslav Stengl, dass mit einem Sieg der Nummer eins wenigstens ein 3:3 nach den Einzeln erreicht wird. Und Miroslav zeigte sich zunächst stark formverbessert gegen den Slowenen in Schweinfurter Diensten, Rok Galun. Mit überzeugenden Aufschlagspielen holte sich Miro Satz eins durch ein frühes Break mit 6:3. In Satz zwei gelang ihm schließlich zum 4:3 das Break und damit die vermeintliche Vorentscheidung; denn zu souverän meisterte bis dahin Miro seine Aufschlagspiele und ließ nicht einen einzigen Breakball zu. Doch plötzlich riss der Faden und der erste Aufschlag kam kaum mehr ins Feld. So kassierte Miro das Rebreak zum 4:4, konterte abermals mit einem Break und schlug bei 5:4 zum Matchgewinn auf. Doch der Pilsener in Chamer Diensten agierte zunehmend nervöser und verlor mehr und mehr das Vertrauen in seine Schläge. So musste der Tie-Break die Entscheidung in Satz zwei bringen. Auch hier hatte Stengl alle Trümpfe in der Hand als er bei 5:4 zweimal servieren durfte, doch beide Punkte abgab und dann auch den Satz verlor. Im anschließenden Match-Tie-Break war das Spiel von Nervosität auf beiden Seiten geprägt, toll herausgespielte Punkte wechselten sich mit leichten Fehlern ab. Der Slowene führte mit 6:2, Stengl konnte sich herankämpfen und hatte bei 8:7 und zwei eigenen Aufschlägen alle Chancen auf seiner Seite, zog aber dann doch mit 8:10 den Kürzeren. So wurde dieses bereits sicher geglaubte Match trotz bester Siegchancen leider unglücklich verloren.

 

Beim Zwischenstand von 2:4 nach den Einzeln war es praktisch unmöglich alle drei Doppel zu gewinnen. Dennoch kämpften die Chamer in allen drei Doppelspielen bravourös, holten letztlich aber nur einen Punkt durch einen überzeugend herausgespielten Zweisatz-Sieg des Einser-Doppels Kuchynka/Gschwendtner. Das Endeergebnis lautete damit 3:6.


Am morgigen Sonntag empfangen die Chamer die bislang noch verlustpunktfreie Mannschaft SG Margetshöchheim, die überraschend den hohen Titelfavoriten TV Fürth mit 5:4 bezwingen konnte.

 

Die Ergebnisse im einzelnen: (Schweinfurt zuerst genannt) Rock Galun SLO (LK4) - Miroslav Stengl CZE (LK2) 3:6, 7:6, 10:8; Johannes Lipsius (LK4) - Radovan Kuchynka CZE (LK2) 4:6, 1:6; Dominik Wagenhäuser (LK4) – Drexler Sebastian (LK3) 6:1, 6:1; Timo Grübel (LK5) – Manuel Bellutti AUT (LK4) 3:6, 3:6; Fabian Knüttel (LK9) - Johannes Gschwendner (LK5) 6:4, 6:2; Walter Süß (LK10) – Adrian Paul (LK9) 6:0, 6:1. Doppel: Galun/Knüttel – Kuchynka/Gschwendtner 4:6, 0:6; Wagenhäuser/Grübel – Stengl/Paul 6:1, 6:4; Lipsius/Süß – Drexler/Bellutti 7:5, 6:3.

Dum
Messe
RW-Training 19.06.08 Haensen Rueckhand 4
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MF Haensen Rueckhand 1
Johannes Gschwendtner 17.05.2012