Der Chamer Tennis-Youngster Peter Heller, jüngster Spieler als 18-jähriger in Diensten des TC Großhesselohe, konnte nach seinen sechs Siegen im 2.Bundesligateam der Sparkasse Kirchdorf Oberösterreich, verbunden mit dem Aufstieg in die 1.Bundesliga, auch in Deutschlands zweithöchster Liga (2. Bundesliga) durchaus überzeugen. Bei den neun Spielen war der Chamer siebenmal im Einsatz. 4:3 Einzelsiege und 3:3 bei den Doppels lautete am Schluss seine Bilanz.

Der äußerst knappen Auftaktniederlage gegen TC Raadt, an Position drei, gegen den ehemaligen Weltranglisten 65. ten den 30-jährigen Dänen Christian Pless (6:3, 2:6 und 8:10) folgten zwei prima heraus gespielte Siege. Im Spiel gegen TV Espelkamp-Mittwald galt es allerdings harte Knochenarbeit zu verrichten, bis der erste Erfolg unter Dach und Fach war.  

 

„Pet`s“ Gegner an Position vier, Richard Becker vom nordrhein-westfälischen TV Espelkamp-Mittwald, war einer der besten Juniorenspieler der Welt. Der 19-jährige schaffte bei den Australian Open in Melbourne im Nachwuchs-Wettbewerb den Einzug ins Viertelfinale. Einen Deutschen Meistertitel holte er sich bei den damals Zwölfjährigen. Aktuell trainiert Becker in der Tennisakademie von Rainer Schüttler und Alexander Waske und ist wie auch Peter Heller im 9-köpfigen Herren B-Kader von Patrik Kühnen vertreten. In dem druckvoll, aggressiv und offensiv geführten Match punktete der „Espelkamper“ wiederholt mit Kanonenaufschlägen, aus dem Spiel heraus lagen die Vorteile eindeutig auf der Seite von Heller. Keiner der beiden gab in Durchgang eins sein Service ab, den Tie-Break gewann aber Becker klar mit 7:2. In Satz zwei, bei 5:2 Zwischenstand für den „Kanonenaufschläger“ setzte niemand mehr einen Pfifferling auf „Pete“, aber es wurde noch richtig spannend. Ein Break führte später erneut in einen Tie-Break und hier setzte sich der Chamer mit 7:4 durch. Endgültige Entscheidung somit in Satz drei, welcher stets als  „Champions-Tiebreak“ ausgespielt wurde. Wiederum war „Pete“ mit 5:7 Rückstand bereits am Rande der Niederlage. In beeindruckender Manier konnte er aber den Kopf noch aus der Schlinge ziehen. Ein Doppelfehler und ein „erster“ leicht verschlagener Ball Beckers führten zum Gleichstand. Heller war dann physisch stärker, ließ keinen Punktgewinn seines Kontrahenten mehr zu. Unter den Jubel der rund 200 Zuschauer beendete er das Match mit 6:7(2), 7:6(4) und 10:7.  

 

Nur zwei Tage später dann Erfolg beim TV Reutlingen. An Position drei aufschlagend traf „Pete“ mit Nils Langer wieder auf einen Gegner mit Visitenkarte. Der 21-jährige, ebenfalls im B-Kader von Patrik Kühnen nominiert, war Deutscher U16-Meister 2006 und Deutscher U18-Meister in 2007 und 2008. Gegen Rainer Schüttler (TC Vacono Radolfzell) musste er sich eine Woche zuvor nur hauchdünn mit 7:6(4), 6:7(4) und 8:10 beugen. Der Spielverlauf war dann aber total überraschend. Der Chamer, agierte von Beginn an sehr beweglich und spielfreudig. Mit präzisen und gestochen scharfen Bällen setzte er den Baden-Württemberger fortan stark unter Druck. Dessen Fehlerquote stieg an und ein Break bei Zwischenstand 3:2 transportierte Heller weiter zum Satzgewinn von 6:3. Auch in Durchgang zwei das gleiche Bild. Nahezu fehlerfrei glänzte Heller immer wieder mit starken Gewinnschlägen und mit zwei Breaks und ohne eigenen Aufschlagverlust versetzte er den Reutlinger den k.o. 6:3 und 6:2 Sieg des Chamers. 

 

Wie zum Auftakt gab es dann am vierten Spieltag wieder eine knappe Niederlage an Position vier, im Match gegen Bremerhaven TV 1905. Gegen den 27-jährigen Gewaltaufschläger Lars Pörschke (beste Weltranglistenplatzierung Rang 278 in 2009 und Höhepunkt dort dessen knappe Tie-Break Niederlage gegen Tommy Haas in Satz 2, 6:7-8:10 beim ATP-Turnier in San Jose) lautete das Endergebnis 3:6, 6:3 und 7:10. 

 

Beindruckend dann erneut nur 2 Tage später der Sieg bei der Meister- und Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga, Vacono TC Radolfzell. Mit dem 25-jährigen Sebastian Rieschick, aktuell zum Zeitpunkt die Nummer 203 der Weltrangliste und Nummer 23 der Deutschen Rangliste, stand dem Chamer an Position vier ein Gegner vor, der als Jugendlicher die Nummer 1 der Juniorenweltrangliste war und schon Top-Profis wie Robin Haase, Juan Martin del Potro, Gael Monfils und Andy Murray geschlagen hat. Heller glänzte mit sicheren, druckvollen und variantenreichen Spiel, konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen und ließ kein Break zu. In Galaform zog er den turmhohen Favoriten den Zahn. Klarer Zweisatzerfolg mit 6:4 und 6:2. 

 

Bei TC Wolfsberg Pforzheim dann die einzige Zweisatz-Niederlage des Chamers. Patrick Täubert, 24 Jahre alt und aktuell die Nummer 36 der Deutschen Rangliste, konnte in beiden Sätzen je einmal breaken, was zur 4:6 und 4:6 Niederlage von Peter Heller führte.  

 

Ein versöhnlicher Abschluss dann am letzten Spieltag beim zweiten Aufstiegsteam in die 1. Bundesliga SV Wacker Burghausen. Gegen den 28-jährigen Österreicher Rainer Eitzinger (Position 5), der bis dato mit 7:0 Einzelsiegen als einziger Akteur von Burghausen ungeschlagen auftrat, folgte einem Satzsieg Hellers mit 6:3 gleich ein 0:6 Satzverlust in Durchgang zwei. In der Entscheidung beim Champions-Tiebreak setzte sich „Pete“ dann nervenstark mit 10:7 durch. 

 

Freudige Unterstützung bei seinen Auftritten erhielt der Chamer wiederholt von Fanbesuchen Chamer Rot-Weiß Spieler und mehrmals auch vom „Quartett“ aus Katzbach.  

 

In der Schlusstabelle belegte TC Großhesselohe hinter den Aufstiegsteams in die 1. Bundesliga, Vacone TC Radolfzell (16:2 Punkte) und SV Wacker Burghausen (14:4 Punkte), Rang drei mit 12:6 Punkten. Die weiteren Platzierungen: Rang 4 TV Espelkamp-Mittwald (10:8), Rang 5 TV Reutlingen (10:8), Rang 6 TC Raadt (8:10), Rang 7 Bremerhaven TV 1905 (6:12), Rang 8 TC Wolfsberg Pforzheim (6:12), Rang 9 TV von 1926 Osterath und Rang 10 KTHC Stadion Rot-Weiß Köln mit 2:16 Punkten.  

 

Die Spielereinsätze bei TC Großhesselohe: Matthias Bachinger (1) 1 Einzelsieg und 1 Doppelsieg; Adrian Ungur ROU (2) 2:0 E-1:1 D; Marcel Zimmermann (3) 5:2 E-5:0 D; Peter Gojowczyk (4) 7:2 E-7:2 D; Joachim Johansson SWE (5) 5:1 E-4:2 D; Peter Heller (6) 4:3 E-3:3 D: Johan Settergren SWE (7) 3:4 E-4:3 D; Thomas Schiessling AUT (8) 1:0 E; Philipp Regnat (9) 6:2 E-4:4 D; Dominik Schulz (10) 1:4 E-3:3 D; Moritz Trüg (12) 0:1 E-2;2 D