Das Grand-Slam Turnier in New York war für den 18-jährigen Chamer Tennisyoungster Peter Heller der letzte Auftritt als Junior auf ITF-Ebene und wie bereits die French Open, Wimbledon und die Olympischen Jugendspiele in Singapur eine unvergessliche Erfahrung. Sowohl im Einzel, als auch im Doppel mit seinem Partner Kevin Krawietz unterlag Peter jeweils den späteren Siegern.
Nach dem tollen Auftakt in der Einzelkonkurrenz mit dem Sieg (6:3, 7:5) gegen die argentinische Nummer eins Renzo Olivo, der bei den US Open an Nummer 11 gesetzt war, erwischte „Pete“ in der zweiten Runde leider gleich ein „Hammerlos“. Der spätere Sieger Jack Sock (ATP 651), US-Amerikaner aus Nebraska ist aktueller amerikanischer Jugendmeister und bekam dafür eine Wildcard für das Hauptfeld der Herrenkonkurrenz, wo er in der ersten Runde der Nummer 63 der Herren-Weltrangliste, dem 29-jährigen Schweizer Marco Chiudinelli immerhin einen Satz abnehmen konnte. „Pete“ ging dann sein Match auch mit zu viel Respekt an, spielte über weite Strecken zu nervös, konnte nicht an die zuvor gezeigte Leistung anknüpfen und verlor den ersten Satz mit 1:6. Erst Mitte des zweiten Satzes hatte der Chamer dann seine Normalform erreicht und war dem Amerikaner ein ebenbürtiger Gegner - leider etwas zu spät. Beim Stande von 3:5 und Aufschlag Sock hatte „Pete“ nochmals drei Breakchancen, die Sock allerdings mit gutem Spiel abwehren konnte, womit die klare 1:6 und 3:6 Niederlage besiegelt war.
Volle Konzentration galt sodann der Doppelkonkurrenz. An der Seite des Coburgers Kevin Krawietz war den beiden bei den Grand-Slams in Paris und Wimbledon der Einzug ins Halbfinale geglückt. Im 32-er Feld wurde die erste Hürde relativ problemlos genommen. Die beiden Amerikaner Nick Chappell/Michael Redlicki wurden klar mit 6:4 und 6:2 bezwungen. Im Achtelfinale gegen die Nummer acht der Setzliste, das asiatische Duo Liang-Chi Huang (Taipeh)/Bowen Ouyang (China), gab es dagegen Schwerstarbeit zu verrichten, ehe der Sieg eingefahren war. In Durchgang eins gelang den beiden Bayern beim Stande von 5:5 ein Break und mit eigenem Aufschlag war es dann Heller der den 7:5 Satzgewinn markierte. Noch spannender dann Durchgang zwei. Jeweils ein Aufschlagsverlust führte zum Spielstand von 6:6 und die endgültige Entscheidung musste im Tie-Break fallen. Die Asiaten konnten hier, nach deren 5:3 Führung, mit tollem Schlussspurt noch abgefangen werden. Durch ein 7:5, 7:6 (6) machten Heller/Krawietz den Viertelfinaleinzug perfekt.
Hier verpasste das eingespielte Doppel das dritte Grand-Slam-Halbfinale des Jahres gegen alte Bekannte. Diesmal waren sie bei der 3:6, 1:6-Niederlage gegen die an drei gesetzte Paarung Duilio Beretta (Peru)/Roberto Quiroz (Equador) chancenlos. Das derzeit mit Abstand beste Juniorendoppel der Welt gewann überlegen und ohne Satzverlust die Doppelkonkurrenz in New York und sicherte sich somit nach den French Open in Paris den zweiten Grand-Slam Titel in diesem Jahr.
Beim Fazit der knapp 9-monatigen Bilanz 2010 von Peter Heller, ist wohl die Berechtigung zur Teilnahme bei drei Grand-Slams: Paris, London und New York, sowie bei den 1. olympischen Sommerspielen in Singapur, an vorderster Stelle zu nennen. Möglich gemacht haben dies die Auftritte sowie Erfolge bei den ITF-Weltranglistenturnieren in Prerov (Tschechien), Florenz, Monaco, Villach, Mailand und Berlin, sowie die 3 Turniersiege in der zweiten Jahreshälfte 2009 in Pilsen, Knocke und Prag. Das höchste Ranking in der ITF-Weltrangliste stand im Juli mit Rang 20 zu Buche. Dies ist sehr beachtlich, denn „Pete“ ist einer von sehr wenigen Topspielern, die noch zur Schule gehen.
Ein weiteres Highlight war die Mannschafts-Europameisterschaft mit 24 Teams. Die Vorrunde mit jeweils 6 Teams fand in vier Ländern statt. Die beiden ersten jeder Gruppe zogen in das Finale in Venedig ein. Die deutsche Nationalmannschaft mit Peter Heller an Position eins, Kevin Krawietz (2) und Dominik Schulz (3), sowie dem Kapitän des deutschen Daviscupteams Patrik Kühnen als Coach, qualifizierte sich für die Endrunde der besten 8 Mannschaften. Nach dem Sieg gegen Russland gab es dann eine etwas unglückliche Niederlage gegen den späteren Europameister Ungarn. Die Bronzemedaille sicherte man sich mit Sieg gegen Polen. „Pete“ blieb in allen 4 Einzelbegegnungen ungeschlagen. Herausragend war der Zweisatzgewinn gegen den damaligen Weltranglistenersten (aktuell Nummer zwei) und amtierenden Wimbledonsieger der Junioren, Marton Fucsovics, beim Match gegen Ungarn. Erfolgreich war der Chamer auch bei den Herren des TC Rot-Blau Regensburg in der Regionalliga an Position zwei und beim TC Kirchdorf in der zweiten Bundesliga Österreichs an den Positionen zwei bis vier im Einsatz.
Jetzt gilt es erst einmal in der Schule auf Punktejagd zu gehen, denn im nächsten Frühjahr steht das Abitur an. Bis dahin wird „Pete“ ein paar Erfahrungen bei Herrenturnieren sammeln um dann nach dem Abitur im Herrentennis voll angreifen zu können.