Peter Heller erreicht Doppel-Halbfinale in Wimbledon

Wimbledon 2010-1 Peter Heller

Wie schon beim Sandplatzturnier der French Open in Paris, scheiterte der Chamer in der Junioren-Doppelkonkurrenz der All Championships Wimbledon mit seinem Partner Kevin Krawietz, erneut nur hauchdünn erst im Halbfinale. Nach drei Zwei-Satz-Siegen unterlagen die beiden Deutschen in einem Marathin-Match der britischen Paarung Burton/Morgan knapp mit 13:15 im entscheidenden dritten Satz. 

 

Der 17-jährige Chamer schlug zum ersten Male auf ungewohnten Rasenboden auf, fand sich aber beim wohl wertvollsten Tennisturnier der Welt trotz nur 2-tägiger Vorbereitungszeit gut zurecht. Bereits in der Einzelkonkurrenz des 64-er Hauptfeldes zeigte „Pete“ trotz Erstrundenniederlage „Rasenqualitäten“. Sein Gegner, der an Position 12 gesetzte Russe Mikhail Biryukov, die Nummer eins seines Landes und auch die aktuelle Nummer 12 der ITF-Weltrangliste kam nur glücklich zum Sieg. In diesem hochklassigen Spiel konnte „Pete“ im entscheidenden dritten Satz keinen seiner vier Breakbälle verwerten, da der Russe in diesen Momenten sehr gut servierte. Beim Stande von 5-6 und 15:0 spielte Pete einen Vorhandwinner auf die Linie. Der Linienrichter gab den Ball gut, doch der Schiedsrichter korrigierte zum ersten Mal im gesamten Match zu Ungunsten von "Pete". Leicht irritiert verlor Peter sein Aufschlagspiel und das Match war weg. 4-6, 6-3 und 5-7 Niederlage nach 110 Minuten Spieldauer. Wie eng es im Spiel hergegangen ist zeigt auch die Match-Statistik. 99 gewonnen Punkten des für den TC Rot-Blau Regensburg spielenden Chamers standen 98 des Moskauers gegenüber.

Viel vorgenommen hatte sich „Pete“ nach dem frühen Ausscheiden im Einzel, in der Doppelkonkurrenz, zusammen mit seinem Freund Kevin Krawietz. Das letzte Sandplatzturnier der beiden endete bei der French Open in Paris mit einer denkbar knappen Halbfinalniederlage gegen die späteren Sieger Duilio Beretta/Roberto Quiroz (Peru/Ecuador). Hammerlos in Runde Eins!  Peter und Kevin, an 5 gesetzt, trafen gleich im 32-Feld auf die French-Open-Finalisten, die Argentinier Arquello/Velotti. Die beiden Bayern harmonierten von Beginn an ausgezeichnet, gingen nach einem frühen Break mit 4-1 in Führung. Die „Gauchos“ kämpften sich aber stark zurück und erst der Tiebreaksieg 7-6 (6) führte Heller/Krawietz in Durchgang zwei. Dieser verlief deutlich einseitiger. Mit zwei abgenommen Aufschlagspielen ging dieser relativ schnell mit 6-3 Sieg in das Deutsche Lager über. Auch in der zweiten Runde gab es einen Zweisatzsieg gegen das amerikanische Duo Frank/Ore mit  7-6(5) 6-2.  

 

Im Viertelfinale kam es zur Begegnung der an Nummer vier gesetzten Juan Sebastian Gomez aus Kolumbien und Yasutaka Uchiyama aus Japan. Gleich zwei Breaks in Folge markierten eine schnelle 3-0 Führung und mit ausgezeichneten Service und nahezu unbezwingbar am Netz, holten sie sich Satz eins mit 6-2. Im zweiten Durchgang kamen Gomez/Uchiyama besser ins Spiel gingen mit 6-5 in Führung. Mit eigenem Aufschlag schaffte Peter Heller das 6:6 und im Tie-Break, nach 0-2 Rückstand, hieß es am Ende 7-3. Der Sieg war sehr hoch einzuschätzen, denn Gomez/Uchiyama beendeten in der Vorwoche das Rasen-Vorbereitungsturnier in Roehampton in der Doppelkonkurrenz mit einem Sieg.  

Im Spiel um den Einzug ins Finale trafen Peter und Kevin am Samstag auf die britische Paarung Lewis Burton und George Morgan Die ungesetzte Paarung warf bereits in der zweiten Runde die an Eins gesetzten Duilio Beretta/Roberto Quiroz aus dem Rennen und im Viertelfinale den späteren Wimbledon-Einzelsieger Marton Fucsovivs (Ungarn) zusammen mit Libor Salaba aus Tschechien. Der Papierform nach waren Pete und Kevin favorisiert. Vor weit über eintausend Zuschauern entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Die ersten beiden Sätze wurden jeweils durch ein Break im achten Spiel entschieden, mit 3-6 und 6-3. Im Gegensatz zum Grand-Slam-Turnier der French Open, mit Match-Tiebreak im Finishsatz, wird bei den Wimbledon Championships ein voller Durchgang bis zur bitteren Neige ausgespielt. (Erinnert sei hier an das historische 70 zu 68 bei den Herren). Mit einem Break im dritten Spiel hatte man nur kurz die Nase vorne, denn umgehend gelang den Briten das Rebreak. Startschuss für ein Marathonmatch. In der Folgezeit wehrten die Engländer mehrere Breakchancen der Deutschen ab, während diese ihre Aufschläge immer klar gewannen – bis zum Stand von 11-12: Peter und Kevin mussten bei Aufschlag „Pete“ sich zweier Matchbälle erwehren, was ihnen bravourös gelang. Bis zum Stande von 13-14 gab kein Akteur auf beiden Seiten seinen Aufschlag ab. Bei diesem Spielstand gelang den beiden Briten dann das entscheidende Break. Sie verwandelten ihren dritten Matchball welcher nach 2 Stunden und 37 Minuten leider das Aus für das Bayern-Duo besiegelte – 3:6, 6:3 und 13:15.