Herren I stehen vor schwieriger Saison in der Landesliga

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Nachdem im Vorjahr der Aufstieg in die Bayernliga nur sehr knapp verpasst wurde, stehen in diesem Jahr die Vorzeichen in der Landesliga Nord komplett anders. Nach dem Abgang von Peter Heller zu Rot-Blau Regensburg kann für das Team um Kapitän Radek Kuchynka nur der Klassenerhalt das Ziel in der sehr stark einzuschätzenden Gruppe sein. Zumal auch unklar ist, wie oft der langjährige Spitzenspieler Petr Savrda aufgrund beruflicher Verpflichtungen für die Rot-Weißen aufschlagen wird. 

Die Landesligasaison 2009 verlief für die 1. Herrenmannschaft des TC RW Cham mehr als unglücklich. Als Bayernligaabsteiger waren die Chamer zusammen mit dem stark eingeschätzten Aufsteiger SpVgg Hainsacker der große Topfavorit, zumal sich die Rot-Weißen gegenüber der Bayernliga mit der Nummer 32 der aktuellen tschechischen Rangliste Martin Kamenik aus Pilsen sogar noch verstärkten. Das Ziel war klar definiert: die sofortige Rückkehr in die Bayernliga. Aber es kam alles ganz anders. Zunächst die Hiobsbotschaft schlechthin kurz vor Saisonbeginn: Das größte Chamer Tennis-Talent aller Zeiten, Peter Heller an Position Eins gemeldet und als absoluter Sieggarant einkalkuliert, hatte sich im Schulsport eine schwere Verletzung zugezogen und konnte frühestens Mitte Juni wieder ins Geschehen eingreifen. Dieser Ausfall war natürlich kaum zu kompensieren. Und zu allem Übel mussten die Chamer bereits am zweiten Spieltag gegen den großen Kontrahenten SpVgg Hainsacker antreten. Doch bereits am ersten Spieltag setzte es, gehandicapt durch den Ausfall von Pete, und unglücklicher Niederlagen im Champions-Tie-Break eine unerwartete 4:5 Niederlage gegen RW Erlangen. Da zugleich auch Hainsacker überraschend verlor, war das Match der beiden am zweiten Spieltag bereits ein Endspiel. Und ohne Pete und zudem mit einem Petr Savrda, der in den ersten Spielen nicht an seine glänzenden Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen konnte, verlor man auch dieses Spiel 4:5. Wie stark die Chamer in voller Besetzung waren, verdeutlicht die Tatsache, dass in den restlichen fünf Spielen nur mehr insgesamt 5 Matchpunkte abgegeben wurden und man mit einem besseren Spielverhältnis als Meister Hainsacker Zweiter wurde.

In dieser Saison nun stehen die Vorzeichen für die Chamer komplett anders. Nach personellem Umbruch kann allein der Klassenerhalt in der sehr stark einzuschätzenden Gruppe das Ziel sein. Denn Peter Heller jun. erklimmt die  nächste Stufe auf der Karriereleiter und wird für Rot-Blau Regensburg in der dritthöchsten deutschen Liga, der Regionalliga, an Position  zwei aufschlagen. Das ist zwar sehr schade für den TC RW Cham und sicher auch für viele Zuschauer, die mitunter nur wegen Pete auf die Tennisanlage gekommen sind, aber es ist die logische Konsequenz auf seinem weiteren Weg zur Weltspitze. Der ganze Verein freut sich und ist voller Stolz, dass Pete bei seinen internationalen Turnieren Cham mit Bravour vertritt. Und wer Pete kennt, der weiß, dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge Cham verlassen hat. Weinend, weil er ein rot-weißer durch und durch ist und nach wie vor nahezu ausschließlich zu Hause trainiert. 

Allein der Abgang von Peter Heller wäre schon Schwächung genug. Doch kurz vor Meldeschluss teilte Petr Savdra, der zumindest für einige Spiele fest eingeplant war, mit, dass es ihm beruflich bedingt nicht möglich sein wird, in dieser Saison für die Chamer aufzuschlagen. Sportwart Markus Weichselmann hofft zwar, den Prager, der bereits seit 2004 für die Chamer spielt und in den letzten Jahren die Zuschauer durch sein präzises und druckvolles Angriffstennis begeisterte, in den gegen den Klassenerhalt entscheidenden Partien aufzubieten; aber inwieweit dies gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Verstärken konnten sich die Rot-Weißen jedoch mit einem hoffnungsvollen Talent, dem 16-jährigen Sebastian Drexler vom TC Regen. Sebastian belegt derzeit in der Bayerischen U16-Rangliste Position 9 und konnte in der abgelaufenen Freiluft- und Hallensaison einige sehr überzeugende Turnierergebnisse erzielen. Die Rot-Weißen hoffen, dass ihm der Sprung in die Landesliga gelingen wird und er an Position vier sein großes Talent unter Beweis stellen kann. 

Nach dem Abgang von Peter Heller jun. wird in diesem Jahr Martin Kamenik an Position eins aufschlagen. Der 22-jährige Prager hat mittlerweile sein Studium der Rechtswissenschaften erfolgreich abgeschlossen. Trotz der Belastung durch Studium und Prüfung war er dennoch im Winter auf nationalen Turnieren in Tschechien erfolgreich im Einsatz, so dass er in der Lage sein sollte, auch an Position Eins an seine überragende letzte Saison bei den Rot-Weißen anzuknüpfen, als er in allen Einzel- und Doppelpartien mit einer Bilanz von 14:0 unbesiegt blieb. Martin beeindruckte im vergangenen Jahr insbesondere durch seine ruhige und besonnene Art und sein enormes Powertennis von der Grundlinie. An Nummer zwei der Setzliste findet sich Oldie und Mannschaftsführer Radovan Kuchynka wieder. Auch er spielte im vergangenen Jahr eine überragende Saison und blieb in sämtlichen Einzel und Doppel unbesiegt und bestätigte damit eindrucksvoll sein Motto: „Ich bin wie Wein: je älter, desto besser!“ Radek hat sich im gesamten Bayerwald als engagierter und stets hochmotivierter Trainer einen Namen gemacht und betreut auch nach wie vor auch Peter Heller jun. Radek ist ein Tausendsassa, der vor Kraft und Ehrgeiz nur so strotzt. Wir freuen uns schon wieder auf seine von Dynamik und Kampfgeist geprägten Matches. 

An Position drei hoffen die Rot-Weißen, wie bereits erwähnt, auf den einen oder anderen Einsatz von Petr Savrda. Im Falle einer Verletzung von Radek oder Martin hat man mit dem Österreicher Clemens Weinhandl, ein Freund von Radek und ähnlich spielstark, noch einen Trumpf im Ärmel. Weitere Optionen für die vakante Position drei sind Petr Bufka und Johannes Gschwendtner. Der mittlerweile 36-jährige, dreifache Familienvater aus Taus spielt bereits seit 1995 für den TC RW Cham, ist also mittlerweile eine Art Institution im Verein. Petr ist nach wie vor ein großer Kämpfer und ein erstklassiger Taktiker und konnte im vergangenen Jahr in der Landesliga wieder voll überzeugen. Seine große Erfahrung wird sicher sehr wertvoll für das, außer Radek, sehr junge Team sein. Da allerdings Petr mittlerweile in seiner Heimatstadt Taus ca. 60 tennisbegeisterte Kinder und Jugendliche trainiert, wird es ihm nicht möglich sein, sämtliche Spiele für die Rot-Weißen zu bestreiten. In diesem Fall hofft man auf Johannes Gschwendtner, der sich mittlerweile als „Portugal-Reiseprofi“ in der gesamten Tourismusbranche einen Namen gemacht hat. Der Chamerauer wird zwar hauptsächlich bei den Herren 30 zum Einsatz kommen, aber mit seinem Spielwitz und seiner Raffinesse gehört er auch bei den Herren längst nicht zum alten Eisen. Hansen ist langjähriger erfolgreicher Spieler der ersten Mannschaft und war Kapitän der Bayernligamannschaft 2008. 

Nach Sebastian Drexler an Position vier wird Sascha Bilek an Position fünf spielen. Der Zwiesler konnte sich bereits im vergangenen Jahr in der Landesliga etablieren und konnte eine hervorragende 4:2 Einzelbilanz erzielen. Die aktuelle Nummer 26 der Bayerischen U18-Rangliste war allerdings gerade in der ersten Winterhälfte von verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen stark gehandicapt. Gerade in den letzten Wochen hat er aber durch einige hervorragende Turnierergebnisse auf sich aufmerksam gemacht, als er z.B. den Regionalligaspieler Sebastian Wagner vom TC Schanzl Amberg mehrmals an den Rande einer Niederlage brachte. Mit seinem großen Trainingsfleiß hat er aus der für ihn nicht gerade optimal verlaufenden Wintersaison das Beste gemacht und sich weiter enorm technisch und physisch verbessert, so dass er an Position fünf in der Lage sein sollte, eine positive Bilanz zu spielen. Sorgenvoller ist man im Lager der Rot-Weißen was einen weiteren Youngster anbetrifft. Marco de Giorgi, an Position sechs eingeplant, konnte unter anderem beruflich bedingt im Winter nur wenig trainieren, so dass er sich derzeit nicht in der Form der vergangenen Saison befindet, als er mit einer positiven Einzelbilanz in seiner ersten Landesligasaison überzeugen konnte. Doch die Rot-Weißen hoffen darauf, dass Marco rechtzeitig zur Sommerrunde noch in Schwung kommt; schließlich galt der Bodenwöhrer noch nie als „Trainingsweltmeister“. Marco wird insbesondere auf seine raketenschnellen Aufschläge und seine Topspin-Vorhand vertrauen. In Notfällen steht auch der mittlerweile 45 jährige Josef (Beppo) Hobl, der dem Verein schon zahlreiche überaus wichtige Siege beschert hat, zur Verfügung. Mal sehen, ob er auch in diesem Jahr zum Einsatz in der Ersten kommen wird. Bislang war dies noch immer der Fall, da gerade in schwierigen Spielen stets auf Beppo Verlass war.

In jedem Fall ist auch für 2010 Spitzentennis auf der Anlage in Altenmarkt garantiert. Der Verein und die Mannschaft hoffen auch in diesem Jahr auf die tatkräftige Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Fans. Seien Sie versichert, dass ein Besuch auf unserer Anlage auch in diesem Jahr zu einem echten Erlebnis für Tennisfans wird, denn es ist Spitzensport garantiert – und das natürlich kostenlos. 

 

 

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04.07.2010-Aufstieg H1