Der 18-jährige Chamer Peter Heller, in dieser Saison bei TC Großhesselohe in der 2.Bundesliga aufschlagend, hätte fast für eine Riesensensation gesorgt. In der Quali zu den BMW Open traf er auf den an Nummer eins gesetzten Russen Dmitry Tursonov, die aktuelle Nummer 75 der ATP-Weltrangliste und bereits sechsfacher Turniersieger auf der Tour. Nur denkbar knapp unterlag Peter in drei Sätzen.
Die Qualifikationsberechtigung zu diesem mit insgesamt 450 000 Euro dotierten ATP-Turnier auf der Anlage des TC Iphitos schaffte „Pete“ durch den Sieg beim „Rudi Berger-Cup 2010“ anlässlich der BMW-Open 2010 im Junioren-Wettbewerb. In der laut Turniernotiz best besetztesten Qualifikation in der Turniergeschichte der BMW Open in München, konnten sich aus dem 32-er Feld noch vier Spieler in das 32-er Hauptfeld einbringen. Pech dann für den Chamer, ausgerechnet die Nummer eins der Setzliste wurde ihm zugelost. Kein geringerer als Dmitry Tursunov war der Gegner. Der 28-jährige Russe mit Wohnsitz in Roseville/Kalifornien, die aktuelle Nummer 75 der ATP-Rangliste stand in der Vergangenheit schon einmal auf Rang 20, war mit seinem Land bereits Daviscupsieger. Der haushohe Favorit mit bisher insgesamt 28 Auftritten bei allen vier Grand-Slam Turnieren ab dem Jahr 2003, kann nebenbei die stattliche Preisgeldsumme von 3 700 000,- Dollar sein Eigen nennen. Die Devise von Heller somit: Den Kopf so gut als möglich aus der Schlinge ziehen.
Der Matchverlauf dann allerdings überraschend. „Pete“ agierte vor gut gefüllten Zuschauerrängen von Beginn an sehr konzentriert und beweglich, war spielerisch voll auf Augenhöhe und schaffte beim Stande von 3:2 ein Break und mit Aufschlagsgewinn hieß es anschließend sogar 5:2. Der routinierte „Moskauer“ wehrte aber später beim Zwischenstand von 5:4 gleich zwei Breakbälle zum Satzgewinn des Chamers ab, doch nochmals schaffte „Pete“ die Führung und erst der Tie-Break brachte die Entscheidung. Besonders die gewaltigen Aufschläge des Russen halfen hier zu dessen Satzgewinn. 7:6 (2) nach exakt 50 Minuten Spieldauer. Der vergebenen Chance zum Satzsieg trauerte Peter Heller in Durchgang 2 nicht lange nach, schaffte diesmal bei Zwischenstand 2:2 ein Break, gab anschließend kein Service mehr ab und eindrucksvoll holte er sich den Satzausgleich mit 6:4. Im finalen „Dritten“ abermals nur ein Break, leider zu Gunsten des Russen: 6:7(2), 6:4, 3:6 nach 2 Stunden und 12 Minuten Spieldauer. Ausschlaggebend für den Erfolg von Tursunov war mithin das furchteinflößende Service. Die Matchstatistik belegt es deutlich mit 16 Assen gegenüber 4 von Heller. Trotz Niederlage war der junge Chamer aber insgesamt zufrieden, hatte er doch das große „Kaliber“ fast aus dem Rennen geworfen. Die nächste große Herausforderung für „Pete“ ist nun das Abitur, welches in rund 14 Tagen ansteht.