6:3 Sieg gegen Schlusslicht WB Würzburg II

21.06.2009-Petr Bufka

Gegen das weiterhin sieglose Schlusslicht WB Würzburg II siegten die Rot-Weiß Herren souverän mit 6:3. Bereits nach den Einzeln lagen die Rot-Weißen mit 4:2 in Führung, ehe sie mit zwei Doppelsiegen den dritten Erfolg in der Landesliga sicherten. Damit liegt der TC RW Cham mit 6:6 Punkten im gesicherten Mittelfeld.  

Nachdem bereits am vergangenen Wochenende mit dem Sieg bei der TG Neunkirchen der Klassenerhalt in der Landesliga unter Dach und Fach gebracht wurde, erwartete die erste Herrenmannschaft des TC Rot-Weiß Cham am Sonntag das sieglose Schlusslicht WB Würzburg II. Die Würzburger verloren bislang alle ihre Partien deutlich, so dass der TC RW Cham als haushoher Favorit galt. Am Samstag abend sah es plötzlich sogar so aus, dass die Rot-Weißen kampflos zum Sieg kommen würden; denn nach einem Anruf der Würzburger hieß es, dass sie aufgrund von Verletzungs- und Personalproblemen evtl. keine Mannschaft stellen können. Noch etwas später am Abend verlauteten die Würzburger, dass sie zwar antreten werden, aber vermutlich nur mit fünf Spielern in den Bayerwald reisen werden. Zudem würden sie vermutlich ein bis zwei Partien verletzt aufgeben müssen. Die Chamer reagierten und ersparten dem bärenstarken Austria-Import  Manuell Bellutti die unter Umständen wertlose Anreise nach Cham. Doch es kam dann ganz anders, denn am Sonntag vormittag waren sechs putzmuntere und auch einsatzbereite Spieler von WB Würzburg auf der Anlage des TC RW Cham. Nach all dem Theater am Vorabend ein äußerst eigenartiges und vor allem auch hinsichtlich der Fairness zumindest diskussionswürdiges Verhalten! Leider fiel der aus Blaibach stammende ehemalige Chamer Spieler Johannes Oberberger, mittlerweile privat und beruflich in Würzburg beheimatet, verletzt aus, so dass ein Wiedersehen mit seinen früheren Teamkameraden ins Wasser fiel. Auf Chamer Seite musste man auf Johannes Gschwendtner verzichten, der als Betreuer mit Peter Heller jun. auf Turnierreise in der Türkei weilte.

  

Die Rot-Weißen behielten trotz des Theaters um Anreise oder nicht dennoch die Ruhe. Mannschaftsführer Radovan Kuchynka gab mit seinem Einzel auch gleich die Richtung vor. Gegen den bedauernswerten Max Müller-Reiter machte Radek kurzen Prozess und siegte zweimal mit der Höchststrafe in weniger als einer Stunde Spielzeit. Radek bleibt damit nach wie vor ungeschlagen in dieser Saison. Auch Markus Weichselmann an Position sechs siegte gegen einen bisweilen unorthodox spielenden Michael Wolz deutlich in zwei Sätzen. Wesentlicher schwerer hatte es Petr Bufka an Position vier gegen einen im ersten Satz bärenstark aufspielenden Niklas Schmidt. „Buf“ war gegen die Raketenaufschläge und die knallharten Grundlinienschläge zunächst machtlos und gab Satz eins mit 0:6 glatt ab. Doch der mittlerweile in seiner 18. Saison für Cham spielende Tauser kämpfte sich im zweiten Satz zurück, während Schmidt das sagenhafte Niveau des ersten Satzes nicht mehr halten konnte. Nach Satzausgleich musste der Match-Tie-Break die Entscheidung bringen. Hier konnte sich zunächst keiner der Spieler entscheidend absetzen. Beide Spieler agierten mit größter Vorsicht und gingen kaum ein Risiko ein. Einen endlos scheinenden Ballwechsel beim Stand von 8:8 konnte Bufka glücklich für sich entscheiden und hatte damit Matchball, den er auch sofort zum vielumjubelten 10:8 Sieg nutzte. Damit lag der TC RW Cham nach der ersten Runde mit 3:0 in Führung.  

  

In der zweiten Runde musste der für Manuel Bellutti eingesprungene Andreas Freundl aufgrund seiner chronischen Sprunggelenksverletzung beim Stand von 2:5 erneut aufgeben. Sebastian Drexler erwischte an Position drei einen Traumstart und ging schnell mit 3:0 gegen Andreas Weniger in Führung. Doch mit zunehmender Spieldauer merkte man Sebastian an, dass ihn seine Handgelenksverletzung weiterhin stark behindert. So kann der Regener nach wie vor seine Rückhand nur als Slic spielen und kommt deswegen nicht dazu, gerade auf der Rückhandseite Druck aufzubauen. Der Würzburger Weniger fand besser ins Spiel und war bei engen Spielständen auch der etwas glücklichere und routiniertere Spieler: Zwei-Satz-Sieg für den Würzburger Mannschaftsführer. So war es der Chamer Nummer eins Miroslav Stengl vorbehalten für die vorentscheidende 4:2 Einzelführung zu sorgen. Stengl, der gerade ein Praktikum bei der Softwarefirma HIW Software-Solutions GmbH absolviert, konnte sich vor allem auf seinen starken Aufschlag verlassen und gewann gegen einen gut spielenden Max Fleischer mit 6:3 und 6:4. 

  

Nachdem aufgrund der verletzungsbedingten Aufgabe von Andreas Freundl ein Doppel kampflos an die Würzburger ging, setzten die Chamer insbesondere auf das Einser-Doppel Kuchynka/Stengl. Diese verteilten auch gleich zweimal die Höchststrafe gegen Fleischer/Schmidt und holten den entscheidenden fünften Punkt zum Sieg. Radek gab damit weder im Einzel, noch im Doppel ein einziges Spiel ab! Das Dreier Doppel Drexler/Weichselmann gewann zudem auch deutlich in zwei Sätzen gegen die Paarung Yurdogan/Wolz, so dass der Endstand 6:3 für die Chamer lautete. 

  

Die Rot-Weißen befinden sich mit 6:6 Punkten damit im gesicherten Mittelfeld. Am Sonntag wird der TV Fürth 1860 auf der heimischen Anlage erwartet, der nach den Ergebnissen vom Sonntag plötzlich wieder die besten Karten im Aufstiegsrennen hat. Dazu benötigen die Fürther einen hohen Sieg gegen die Chamer, die sich aber tapfer wehren wollen. Spielbeginn am Sonntag um 10.00 Uhr. 

 

Die Ergebnisse im einzelnen: 

Miroslav Stengl CZE (LK2) – Maximilian Fleischer (LK5) 6:3, 6:4; Radovan Kuchynka CZE (LK2) – Max Müller-Reiter (LK6) 6:0, 6:0; Sebastian Drexler (LK3) – Andreas Weniger (LK7) 5:7, 2:6; Petr Bufka CZE (LK5) – Niclas Schmidt (LK8) 0:6, 6:3, 10:8; Andreas Freundl (LK5) w.o. – Tino Yurdagan (LK8) 2:5; Markus Weichselmann (LK5) – Michael Wolz (LK8) 6:2, 6:4.  

 Doppel: Stengl/Kuchynka – Fleischer/Schmidt 6:0, 6:0; Gschwendtner/Freundl (w.o.) – Müller-Reiter/Weniger (ohne Spiel); Drexler/Weichselmann – Yurdadogan/Wolz 6:2, 6:3