Herren I - Bezirksliga

1. Spieltag: TC Schanzl Amberg 8:1

Kein Gegner war die dritte Mannschaft des Oberpfälzer Renommierclubs TC Amberg am Schanzl für die Erste des TC Rot-Weiß Cham. Wie im Vorjahr siegten die Mannen um Kapitän Markus Weichselmann klar mit 8:1, in der Vorsaison hieß es gar 9:0. Der TC-Vorsitzende bezeichnet Schanzl III als „Wundertüte“, „weil der Gegner nie weiß, wie sie aufstellen werden. Aber erfahrungsgemäß spielen die nur gegen die schlechten Mannschaft gut aufgestellt, um die Klasse zu halten“, so Weichselmann. Sascha Bilek an eins, Markus Weichselmann an fünf und Miro Stengl (kampflos) an drei gaben kein einziges Spiel ab.

 

Das Spiel des Tages war das Match zwischen Sebastian Drexler und der 54-jährigen Schanzl-Legende Richard Vogel. Vogel ist als Ex-Bundesligaspieler mit „allen Wassern gewaschen“, aufgrund seines Alters aber nicht mehr ganz „so gut zu Fuß“. Aber schlagmäßig natürlich erste Sahne. Der 30 Jahre jüngere „Sebi“ musste beim 7:6 und 6:4 hart kämpfen, um den Sieg einzufahren.

 

Marco Rieger schlug sich an sechs gegen Vogels Sohn Patrick sehr wacker. Er versuchte sein Heil mit häufigen Netzattacken. Insbesondere im zweiten Satz waren alle Chancen bei ihm, er führte in fast jedem Spiel, um doch 1:5 im Rückstand zu liegen. Doch Marco mobilisierte nochmals alle Kräfte, wehrte mehrere Matchbälle ab und hatte beim Stande von 4:5 selbst drei Spielbälle zum 5:5. Die vergab er aber und der sechste Matchball von Patrick Vogel saß

Nach 5:1 Zwischenstand waren die Doppel bedeutungslos und gingen kampflos an RW Cham.
 

Die Ergebnisse:

 

Bilek Sascha (2, LK1)

Rösch Lukas (19, LK7)

6:0

6:0

Drexler Sebastian (3, LK3)

Vogel Richard (20, LK8)

7:6

6:4

Stengl Miroslav CZE §31.6 (4, LK3)

Sierek Csaba (22, LK11) (w.o.)

0:0

0:0

Urban Tomas CZE §31.6 (7, LK6)

Dietrich Urban (24, LK13)

6:4

6:3

Weichselmann Markus (9, LK7)

Roos David (25, LK15)

6:0

6:0

Rieger Marco (21, LK13)

Vogel Patrick (27, LK16)

3:6

4:6

2. Spieltag: RB Regensburg IV 8:1

Im Heimspiel gegen die vierte Mannschaft von Rot-Blau Regensburg stand es nach den Einzeln schon 6:0 für das Team um Kapitän Markus Weichselmann, der seinen um 25 Jahre jüngeren Gegner Marco Beetz in zwei Sätzen niederhielt. An zwei kämpfte der gesundheitlich leicht angeschlagene Sebastian Drexler gegen Leon Ganser famos und siegte in beiden Sätzen mit 6:4. Der Tscheche Petr Tumpach war erst zum zweiten Male für die Chamer im Einsatz, und ließ seine spielerische Klasse gegen Michael Heyna mehrmals aufblitzen.

 

Sascha Bilek machte enorm Druck von der Grundlinie und überließ dem bedauernswerten Florian Pfaffelhuber kein Spiel. Tomas Urban hatte nur zu Beginn Schwierigkeiten mit Marco Preißer, siegte dann aber glatt mit 6:3 und 6:2. Das Spiel des Tages lieferte sich Miro Stengl gegen Dustin Franke. Miro leidet an einer Schulterverletzung, wodurch er den Aufschlag nur „einwerfen“ kann. Die Verletzung überträgt sich auch auf seine Grundschläge, so dass er ungewohnt viele Fehler macht. Sein Gegner Franke dagegen wusste durch starke Grundschläge zu überzeugen und sah bei einer 7:5 und 5:2 Führung schon wie der sichere Sieger aus. Doch Miro wehrte sich gegen die drohende Niederlage, stellte auf Vorhand-Slice um und wehrte zwei Matchbälle ab. Es ging in den Satztie-Break, den Miro sicher mit 7:3 gewann. Im Matchtiebrake spielte Franke bei eigener 6:4 Führung plötzlich total verkrampft, machte leichte Fehler, so dass Miro Stengl noch mit 10:6 gewann.

 

Nach dem 6:0 Zwischenstand nach den Einzeln, begann man mit den Doppelspielen. In zwei Doppeln lagen die Rot-Weißen in Front, in einem Doppel knapp im Rückstand. Dann kam das große Unwetter und beide Teams einigten sich auf 2:1 in den Doppeln für Cham.

 

Die Ergebnisse:

Bilek Sascha (2, LK1)

Pfaffelhuber Florian (29, LK7)

6:0

6:0

 

Drexler Sebastian (3, LK3)

Ganser Leon (33, LK7)

6:4

6:4

 

Stengl Miroslav CZE §31.6 (4, LK3)

Franke Dustin (36, LK8)

5:7

7:6

10:6

Tumpach Petr CZE (6, LK5)

Heyna Michael (37, LK8)

6:2

6:2

 

Urban Tomas CZE §31.6 (7, LK6)

Preißer Marco (38, LK9)

6:3

6:2

 

Weichselmann Markus (9, LK7)

Beetz Marco (41, LK10)

6:1

6:4

 

3. Spieltag: TC Neutraubling 8:1

Der TC Neutraubling war bislang Tabellenführer der Bezirksliga mit 6:0 Punkten und von der Papierform her  durchaus als Meisterschaftsanwärter einzuschätzen. Allerdings spielte Neutraubling im vorgezogenen Punktspiel gegen den TC Rot-Weiß Cham nicht in Bestbesetzung. Vor allem das Fehlen der etatmäßigen Nummer eins, Andreas Leipert, der vor einigen Jahren bei Amberg Schanzl sogar Bundesliga spielte, machte sich bemerkbar.

 

Der TC Rot-Weiß Cham spielte bis auf Kapitän Markus Weichselmann in Bestbesetzung, dominierte in fast allen Einzeln klar und ziert nun  seinerseits die Tabellenführung der Bezirksliga, die nach dem Willen der Chamer bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben werden soll.  Miro Stengl, Tomas Urban und Petr Tumpach gewannen  ihre Einzel glatt in zwei Sätzen. Sascha Bilek, seit Wochen in absoluter Topform, war auch klar in Führung, als sein Gegner das Handtuch warf. Sascha konnte erst vor kurzem beim Turnier in Aidenbach drei in der Deutschen Rangliste vor ihm platzierte Gegner besiegen.

 

 Sebastian Drexler hatte in seinem Match deutlich mehr zu kämpfen. Nach nervösem Beginn und verlorenem ersten Satz steigerte er sich aber im Zweiten und konnte diesen knapp für sich entscheiden. Damit hatte er seinem Kontrahenten Baumgartner den Zahn gezogen und siegte im Match-Tie-Break deutlich. Ersatzspieler Marco Rieger  kämpfte an Position sechs zwar bravourös, war aber chancenlos und  bekam eine „doppelte Brille“ verpasst.

 

Nach der uneinholbaren 5:1 Führung in den Einzeln wollten die Chamer keinen Punkt herschenken, und versuchten alle Doppel zu gewinnen. Denn in der Schlussabrechnung um die  Meisterschaft kann jeder Zähler wertvoll sein! Mit Glück und Geschick gelang sogar das Kunststück, alle drei Doppel im Match-Tie-Break zu gewinnen.

Nach dem Gastspiel der Rot-Weißen am nächsten Sonntag beim Tabellenletzten Auerbach, das klar gewonnen werden sollte,  steigt eine Woche später in Weiden das vermutlich entscheidende Spiel um die Meisterschaft  beim TC  Grün-Rot-Weiden.

4. Spieltag: RW Auerbach 9:0

Auerbach ist als Aufsteiger das mit Abstand schwächste Team der Bezirksliga und konnte nur mit Müh und Not sechs Mann zum Heimspiel gegen Rot-Weiß Cham aufbieten. Der 9:0 Erfolg der Gäste war eine „kurze und schmerzlose“ Angelegenheit für Auerbach. Insgesamt hat  die Chamer Tennis-Erste in der bisherigen Saison  nur neun  Partien und nur 20 Spiele abgegeben, also im Schnitt nur etwas mehr als zwei Spiele pro Match. Der Tabellenführer ist also auf Kurs und kann am kommenden Sonntag bei Grün-Rot Weiden sein „Meisterstück“  machen.
 

Zum ersten Mal in dieser Saison kam der 18-jährige tschechische Gastspieler Martin Kraus für Rot-Weiß Cham zum Einsatz. Er ist eine klare Verstärkung der Mannschaft und wird auch die restlichen Spiele der Saison bestreiten, vor allem hofft man auf  seine Punkte beim vermeintlichen „Showdown“  in  einer Woche  beim ebenfalls noch ungeschlagenen Kontrahenten Grün-Rot Weiden. Aber auch Rot-Blau Regensburg III kann um die Meisterschaft noch „mitreden“. Dorthin müssen die Mannen  um Markus Weichselmann am letzten  Spieltag reisen. Deshalb sind die Matchpunkte extrem wichtig. Hier hat Aufstiegsaspirant Cham bislang mit 33:3 ein exzellentes Punkteverhältnis.

Die  meisten Spiele in Auerbach hat Miro Stengl beim 4:6 und 2:6 Erfolg abgegeben. Martin Krauss und auch Sascha Bilek brauchten jeweils einen Satz, um ihren gewohnten Schlagrhythmus zu finden. Markus Weichselmann, Sebastian Drexler und Tomas Urban  „spielten“ sich mit ihren Gegnern.
 

In den Doppeln setzte sich die Dominanz der Chamer fort. Lediglich im Dreierdoppel konnten die Gastgeber mithalten.

5. Spieltag: TC GR Weiden 7:2

Mit einem 7:2 Auswärtssieg beim Mitfavoriten Grün-Rot Weiden haben die Tennisherren des TC Rot-Weiß Cham den Weg für die Bezirksligameisterschaft geebnet. Damit ist der Wiederaufstieg in die Landesliga in greifbare Nähe gerückt. Vereinsvorsitzender Markus Weichselmann kommentiert den Auswärtssieg so: „Weiden war gut, aber nicht optimal aufgestellt. Sie traten ohne ihre Nummer eins, John Dissanayake an, der ein Future Turnier in seiner Heimat Sri Lanka spielte. Auch Mariano Delfino, der jahrelang für Weiden in der zweiten Bundesliga agierte, war nicht im Aufgebot.“

Den Chamern konnte dies auf ihrem angestrebten Weg zum Titel nur recht sein. Zu den wichtigen Faktoren für die greifbar nahe gerückte Meisterschaft zählt auch, dass alle drei Doppel gewonnen wurden. Dazu Weichselmann: „Wir haben nun eine super Bilanz von 10:0 Punkten und 40:5 Spielen. In den beiden noch ausstehenden Begegnungen können wir uns sogar eine knappe Niederlage erlauben, was aber bei dem Ehrgeiz der Mannschaft nicht passieren wird.“

In den Einzeln waren die vier eingesetzten tschechischen Gastspieler in den Reihen von Rot-Weiß Cham die Garanten für den Sieg. Besonders hervorzuheben ist hier Miro Stengl, der an Position drei spielend gegen Benedikt Eder all sein Können aufbieten musste, um im Matchtiebraek zu gewinnen.

Doch an den vorderen Positionen „schwächelte“ der Tabellenführer etwas. Sascha Bilek und Sebastian Drexler unterlagen jeweils den tschechischen US College-Spielern Labik Ondrej und David Prokop. Diese Niederlagen waren nicht einkalkuliert, weil die Chamer Spitzenspieler im Vorjahr diese Einzel noch gewonnen hatten. Doch Bilek gab nach schwachem ersten Satz den zweiten im Tiebreak ab und Drexler kam nach gutem Start im zweiten Satz aus dem Tritt, und unterlag im entscheidenden Matchtiebreak knapp.

Gewohnt souverän spielte das tschechische Nachwuchstalent Martin Krauss für Rot-Weiß auf. Er ließ Markus Maier keine Chance. Ähnlich überlegen war Petr Tumpach an Position fünf gegen Mathias Götz. Und Tomas Urban spielte in seiner ruhigen Art an sechs mit dem um neun Leistungsklassen schlechter bewerteten Frederik Ammann nach Belieben.

In den Doppeln mussten sich nur Bilek/Drexler in beiden Sätzen „strecken“, um zu gewinnen. Stengl/Tumpach und Krauss/Urban brauchten den ersten Satz zum Warmwerden, um im zweiten klar zu dominieren.

6. Spieltag: TG Neunkirchen 7:2

„An den Positionen vier bis sechs gaben Martin Krauss, Tomas Urban und Adrian Paul nur vier Spiele gegen die überforderten Gegner ab“. Dieses Statement von Vereinsvorsitzendem Markus Weichselmann sagt alles zur Überlegenheit der ersten Herrenmannschaft von Rot-Weiß Cham gegen die TG Neukirchen aus. Um  einiges härter waren dagegen die Spiele an eins bis drei.   Sebastian Drexler musste an  Position zwei gegen Philipp Wurzer hart kämpfen, um einen 6:4, 6:2 Sieg zu landen.
 

Überraschend schwer tat sich Miro Stengl gegen Felix Buchner. Bei Miro hat man den Eindruck, dass er immer nur das Notwendigste tut, um zu gewinnen. Nicht anders ist der Sieg im Matchtiebreak mit 10:4 zu erklären. Sascha Bilek musste wie im Vorjahr gegen den Jakub Rozlivek spielen. Rozlivek gewann im Vorjahr die offenen Chamer Stadtmeisterschaften. Erneut kam Sascha schwer ins Spiel und gab Satz eins ab. Im zweiten Satz drehte sich das Blatt,  Sascha agierte druckvoller und gewann glatt. Doch im Matchtiebreak, wo jeder Punkt entscheidend ist, hatte Sascha eine mentale Blockade. Bei einem ausgespielten dritten Satz hätte das Ende vermutlich anders ausgesehen.  So  aber siegte Rozlivek mit 10:5. Aber bereits nach den Einzeln führte Cham uneinholbar mit 5:1. Die Doppel  wurden nicht mehr gespielt und die Mannschaften einigten sich auf einen 7:2 Sieg für Rot-Weiß Cham.
 

Der ärgste Widersacher um die Meisterschaft, Rot-Blau Regensburg III,  gewann am Sonntag gegen  Neutraubling mit 8:1, so dass die bisher ungeschlagenen Chamer Tenniscracks zwei Punkte und ein um sechs Matchpunkte besseres Spielverhältnis  aufweisen, was praktisch die Meisterschaft bedeutet. Denn beim letzten  Punktspiel in Regensburg  können  sich die  Rot-Weiß Herren eine 2:7 Niederlage leisten, um Tabellenführer zu bleiben und den Wiederaufstieg in die Landesliga perfekt zu machen.   „Wir dürfen Regensburg dennoch nicht unterschätzen, die haben ein schier unerschöpfliches Spielerpotential und sehr gute Aufstellungsmöglichkeiten“, warnt Mannschaftsführer Markus Weichselmann vor zu großem Optimismus.

7. Spieltag Rot-Blau Regensburg III 1:8

Nun ist es also doch eingetreten, was keiner für möglich gehalten und niemand erwartet hatte. Die erste Herrenmannschaft von Rot-Weiß Cham verlor das letzte und entscheidende Punktspiel bei der dritten Herrenmannschaft von Rot-Blau Regensburg mit 1:8. Damit sind die Regensburger Meister und Aufsteiger in die Landesliga, die Chamer belegen wegen nur einem Matchpunkt weniger Platz zwei in der Tabelle. Selbst eine 2:7 Niederlage hätten sich die Mannen um Kapitän Markus Weichselmann erlauben können, dann wären sie mit einem Matchpunkt Vorsprung Erster gewesen. So aber bleibt, wie schon in der Vorsaison, wo Burglengenfeld den Rot-Weißen den Titel wegschnappte, wieder nur die Vizemeisterschaft und die Frage, wie es mit der Chamer Tennisersten weitergehen soll?

Wie Vereinsvorstand Markus Weichselmann schon im Vorfeld der Begegnung befürchtet hatte, stellten die Regensburger „extrem gut“ auf. Sie brachten den Australier Joshua Tran und den tschechischen Routinier Richard Drazny erstmals in dieser Saison zum Einsatz, und beide Akteure gewannen die Schlüsselspiele an Position drei und vier. Der 23-jährige Tran beherrschte Miroslav Stengl klar und Drazny besiegte seinen Landsmann Martin Krauss nach Schwierigkeiten im ersten Satz im zweiten ganz klar.

Sascha Bilek wehrte sich im Spitzeneinzel nur im ersten Satz gegen die drohende Niederlage und gab im zweiten klein bei. Sebastian Drexler startete gegen Uli Vollath furios und gewann Satz eins. Doch im zweiten gelang ihm wenig und auch im Matchtiebreak hatte der Regensburger des bessere Ende für sich. Petr Tumpach kam an fünf im ersten Satz deutlich unter die Räder, steigerte sich aber im zweiten, den er unglücklich mit 5:7 verlor. Markus Weichselmann konnte nur im ersten Satz gegen den 25 Jahre jüngeren und um drei Leistungsklassen besser bewerteten Maximilian Deml mithalten. Im zweiten spielte Deml locker zum 6:1 Erfolg auf, was gleichzeitig die 6:0 Führung für sein Team bedeutete.

Nun war Cham in den Doppeln enorm unter Zugzwang, denn es mussten zwei gewonnen werden, wenn die Meisterschaft noch geholt werden sollte. Im Einserdoppel waren die Chamer chancenlos, das Zweier hätte gewonnen werden können, doch Stengl/Krauss mussten beide Sätze mit 4:6 abgeben. Damit war das 1:8 Debakel für die Rot-Weiß-Herren perfekt und die Meisterschaft futsch, auch wenn Drexler/Tumpach das Dreierdoppel im Matchtiebreak gewannen.