Peter Heller bezwingt die russische Nummer 1 der U18
Rot-Weiß Youngster Peter Heller bestritt im Anschluss der Bavarian Junior Championships in Nürnberg ein weiteres ITF Junioren U18-Weltranglistenturnier in Esch/Alzette. Bei den Solarwood Luxembourg Indoor Junioren Open der Kategorie 2 sorgte der 16-jährige hier für eine Riesen-Überraschung. In der zweiten Runde schlug er sensationell Andrey Kuznetsov den Bruder von Swetlana Kuznetsova (Nr. 8 der Weltrangliste). Der 18-jährige Russe an Position eins gesetzt ist auch die aktuelle Nummer eins der U18 seines Landes und Nummer 12 der aktuellen Weltrangliste. In der ATP Weltrangliste der Herren belegt er bereits Rang 761.
Heller durfte wegen seiner Finalteilnahme beim Turnier in Nürnberg die Qualifikation in Luxemburg umgehen, stand somit bereits im Hauptfeld. Im stark besetzten 32-er Tableau traf der Chamer in der ersten Runde auf den gleichaltrigen Lokalmatador Mike Vermeer. Der Luxemburger ist bereits im vierten Jahr in der bekannten Tennis-Akademie Sanchez-Casal in Barcelona, geht dort auch zur Schule. Die momentan größte Luxembuger Tennishoffnung, so das täglich erscheinende tageblatt.editpress, sei vom Losglück begünstigt, im Auftaktmatch gegen den Deutschen Peter Heller, hieß es im Vorfeld der Pressemitteilung. Der Spielverlauf am Center-Court zeitigte dann aber eine ganz andere Sprache. Tags darauf das tageblatt: alle Hoffnungen ruhten auf Mike Vermeer, doch die Ernüchterung war relativ groß – zweimal 1:6 hieß es nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit aus Sicht des Luxemburgers. Weiter: Vermeer kam nie so richtig ins Spiel, reagierte mehr als er agierte. Lapidare Feststellung zum Schluß: keine Chance.
Keine Chance rechnete sich der Chamer dann seinerseits im Achtelfinale aus. Der topgesetzte Andrey Kuznetsov aus Russland war der haushohe Favorit. In den vergangenen Monaten spielte er bereits erfolgreich viele Herren- Futures- ein Challenger- und ein ATP-Turnier. Die Devise von Heller konnte deshalb nur lauten: Risiko und Angriff auf „Teufel komm raus“. Heller kam dann gleich überraschend stark aus den Blöcken, ließ den Russen mehr laufen als umgekehrt und zwangsläufig machte der Fehler. Auch die immer wieder langen Ballwechsel schloss der Chamer speziell mit seiner krachenden Vorhand öfters zu seinem Vorteil ab. Mit zwei Breaks schaffte Heller einen 5:1 Vorsprung und später den Satzgewinn mit 6:3. Mit diesem Teilerfolg ging es in den zweiten Durchgang. Der Russe drehte hier den Spieß um mit dem gleichen Satzergebnis. Der dritte und finale Satz wurde dann alles andere als der klar erwartete Selbstläufer des Favoriten. Hellers Akku war noch nicht leer, voll konzentriert und nochmals mit äußerster Anspannung stemmte er sich in die Entscheidung. Gleich ein Break des Russen wurde sofort mit Gegenbreak beantwortet. Das Timing der Returns stimmte wieder ausgezeichnet und aggressiv mit präzisen und druckvollen Schlägen gestaltete Heller den Verlauf bis zum Spielstand 5:5 ohne Aufschlagverlust völlig ebenbürtig. Mit einem Break genau zu richtigen Zeitpunkt und anschließendem Servicegewinn war die dicke Sensation perfekt. Der Russe, um rund 200 Plätze in der Weltrangliste vor Heller platziert, war mit 6:3, 3:6 und 7:5 geschlagen.
Die harte Arbeit welche bei diesem Sieg zu verrichten war, steckte dem Chamer im Viertelfinale wohl doch noch sichtlich in den Knochen. Der Franzose Gianni Mina an Position 8 gesetzt und die aktuelle Nummer 109 der U18-Weltrangliste, profitierte auch durch einem zuvor leichten 6:0, 6:1 Sieg und einer Aufgabe des Gegners bei Spielstand 4:0. Heller holte zwar die letzten Reserven aus seinem Körper heraus, aber die besseren Körner lagen auf der anderen Seite. Der Franzose siegte mit 6:2 und 6:3. Die hohe Wertigkeit des Turniers brachten dem jungen Chamer aber wiederum 30 Weltranglistenpunkte und somit bereits aktuell auf Rang 175.