Herren 1 - SV 1876 Nürnberg-Süd 7:2

Buf.jpg

Herren I Landesliga - Im Duell der bis dato punktegleichen Teams (4:4) setzten sich die Chamer um Kapitän Radovan Kuchynka mit 7:2 durch. Glasklaren Siegen standen aber hart umkämpfte Matches gegenüber. Nicht weniger als 5 der insgesamt 9 Spiele (einschließlich Doppel) wurden erst im dritten Satz, dem Match-Tiebreak entschieden. Nach 6 Einzeln und einer 5:1 Bilanz war allerdings die Partie bereits vor Abschluss der Doppelmatches zu Gunsten von Rot-Weiß entschieden.  

Regelrecht „verprügelt“ wurden die Gäste an den Positionen zwei, vier und fünf. Die Chamer Tschechen-Armada Petr Savrda, Radovan Kuchynka und Petr Bufka spielte ihre ganze Routine aus, verteilte die Bälle an nahezu jeden gewünschten Ort, gaben insgesamt nur 4 Spiele ab. Bei „Buff“, mit Brillensieg und den krachendsten Aufschlägen des Tages erinnerte man sich an seine allerbesten Zeiten in vielen, vielen Jahren Rot-Weiß-Tennis. Neuzugang Martin Kamenik (3) hingegen musste Schwerstarbeit verrichten, ehe sein Sieg eingefahren war. Im Match-Tiebreak hatte er aber klar die Nase vorne. Schnelligkeit, Koordination, Kraft und technisches Können gaben den Auschlag. Der 21-jährige behält somit auch nach dem fünften Match seine blütenweiße Weste mit jeweils 5 Einzel- und 5 Doppelerfolgen. Auch „Radek“ ist bei seinen 5 Einzelmatches noch unbesiegt.

An Position sechs kann weiter mit dem „Zwiesler“ Sascha Bilek geplant werden. Man war erstaunt welche Fortschritte der 16-jährige in kurzer Zeit gemacht hat. Er beeindruckte erneut über weite Strecken mit ausgezeichneter Übersicht, Konstanz und spielerischem Elan. Der um 3 Jahre ältere Gegner polnischer Herkunft sah nach Satzverlust und 0:2 Rückstand in Durchgang 2 seine Felle fast davonschwimmen, aber dann plötzlich ein Bruch in Saschas Spiel. Die größere Routine von Perekinczuk setzte sich mehr und mehr zum Satzgewinn durch. Mit deutlichem Sieg dann im Match-Tiebreak holte der Nürnberger den Einzel-Ehrenpunkt für sein Team.

Das spannendste Match des Tages zeichnete sich im Spitzeneinzel ab. Dem „wieder genesenen“ 16-jährigen Chamer Youngster Peter Heller  stand ein 2 Meter Riese gegenüber. Der 28-jährige Österreicher Stefan Minichberger die Nummer 10 der OÖTV-Herrenrangliste (Stand April 2008) welcher parallel zu seinen Einsätzen bei Nürnberg-Süd als Mannschaftsführer in der österreichischen Bundesliga bei UTC Styria Wohnbau Steyr aufschlägt, war eine starke Herausforderung. Gleich das erste lange Spiel ließ die Schwierigkeit der Aufgabe erkennen. Die mit gewaltigen Hebel platzierten Schläge von Minichberger, speziell auf die Rückhandseite von Heller zeigten Wirkung. Nach 0:2 Rückstand des Chamers durch Break entwickelte sich von da ab, aber eine ganz enge, sehenswerte und spannende Partie. Heller gelang es immer besser sich aus der Rückhandfalle zu befreien, setzte seinerseits starke Konter. Was die beiden fortan bei den langen Grundlinienduellen alles aus dem Sand ausgruben und dennoch den Ball flach und lang zurückbrachten, versetzte die tolle Kulisse wiederholt ins Staunen. Beim „Riesen“  glaubte man er hat Teleskoparme die er nach Bedarf ausfahren kann. Heller schaffte es dennoch, auch mit klug eingestreuten effektiven Stoppbällen und prima Überkopfbällen, zu punkten. Ebenfalls mit Break schaffte der „Chammünsterer“ einen 4:4 Zwischenstand aber prompt folgte gleich das Rebreak. Heller musste schließlich den Satz mit 4:6 abgeben. Nach einer schnellen 3:0 Führung des 28-jährigen glaubte wohl niemand mehr an eine Wende. Diese Rechnung ging aber nicht auf. Heller setzte zu einer fulminanten und furiosen Aufholjagd an. Sechs Spiele in Folge führten zum umjubelten 6:3 Satzausgleich. Der dritte Durchgang der Match-Tiebreak musste somit die endgültige  Entscheidung bringen. Wieder lag hier der Österreicher mit 3:0 in Front und wiederum fightete Heller unbarmherzig zurück. Konsterniert musste sich Minichberger zum Schluss mit 5:10 geschlagen geben. Der 4:6, 6:3 und 10:5 Gewinn des Chamers stellte den uneinholbaren 5:1 Einzel-Zwischenstand her.

Richtig ernst genommen wurden aber auch noch die abschließenden Doppelmatches. Das „Einser“ Heller/Kamenik siegte hier klar in 2 Sätzen. Im „Zweier“ erkämpften sich Savrda/Marco de Giorgi (anstelle von Petr Bufka) nach Satzverlust und Satzgewinn im Match-Tiebreak hochklassig mit 10:2 den Sieg. Kuchynka/Bilek dagegen hatten ebenfalls im Match-Tiebreak ganz knapp das Nachsehen.  

Die Ergebnisse:  Heller Peter (1) – Minichberger Stefan (1) 4:6, 6:3, 10:5; Savrda Petr (2) – Pichl Thomas (3) 6:2, 6:0; Kamenik Martin (3) – Dimke Andreas (4) 6:3, 6:7, 10:5; Kuchynka Radovan (4) – Meissner Christian (5) 6:0, 6:2; Bufka Petr (5) – Dimke Sebastian (6) 6:0, 6:0; Bilek Sascha (10) – Perekinczuk Roland 7:5, 2:6, 2:10.
Doppel: Heller/Kamenik – Minichberger/Meissner 6:1, 6:4; Savrda/de Giorgi Marco – Dimke A./Dimke S. 2:6, 7:5, 10:2; Kuchynka/Bilek – Pichl/Pereknczuk 5:7, 6:1, 8:10